(330 Wörter) Zum Zeitpunkt des Lesens des ersten Teils von Dostojewskis Roman "Verbrechen und Bestrafung" fragt man sich unwillkürlich: Was ist die Intrige der Arbeit, wenn der Mörder von Anfang an bekannt ist? Es geht jedoch überhaupt nicht darum, wann den Helden, die die Gräueltaten begangen haben, endlich klar wird. Der Autor verbirgt die Bedeutung des sozio-philosophischen Romans in den Gedanken, Taten und Überlegungen der Charaktere, daher ist hier jede Zeile wichtig.
Das Motiv für das Verbrechen des Protagonisten zeigt sich in seiner eigenen Theorie von gewöhnlichen und außergewöhnlichen Menschen. Die erste, so Raskolnikov, die Mehrheit, und sie werden Opfer der zweiten - außergewöhnlichen, die im Namen eines guten Zwecks töten dürfen. Rodion ist begeistert von Napoleon und beschließt, die Theorie an sich selbst zu testen und so zu verstehen, wer er ist - "eine zitternde Kreatur oder ein Recht hat". Der junge Mann erwartet, dass nach dem Mord an der alten Mörderin - einem Opfer, um das niemand weinen wird - er nicht vom Gewissen gequält wird, weil solch schreckliche Mittel edle Absichten rechtfertigen - um den Armen zu helfen, aus der Armut herauszukommen. Infolgedessen wird Raskolnikov fast verrückt. Verwandte und Verwandte sind besorgt über seinen Zustand - seine Mutter und Schwester Dunya, eine Freundin von Razumikhin, Sonya Marmeladova und ein talentierter Ermittler Porfiry, der über die ganze Situation Bescheid weiß. Am Ende des Romans ist Rodion überzeugt, dass Reue der beste Ausweg aus dieser Geschichte ist. Die Seiten des Romans sind mit einer Widerlegung der höllischen Theorie gesättigt, und das Verhalten des Helden und seiner Träume bestätigen nur die Unmöglichkeit seiner Verkörperung.
Leser, die damit nicht einverstanden sind, können das nächste Zeichen, Svidrigailov, als Argument anführen. Es scheint, dass der Held überhaupt nicht unter der Qual des Gewissens leidet und seiner Meinung nach mehr als ein Verbrechen. Es lohnt sich jedoch, sich den letzten Kapiteln der Arbeit zu nähern, und der Leser entdeckt, dass selbst ein so hartnäckiger Charakter es einfach nicht aushält. Der Selbstmord von Svidrigailov ist ein weiterer Beweis dafür, dass Raskolnikovs unmenschliche Theorie nicht verwirklicht werden kann.
Die Bedeutung der Arbeit liegt jedoch nicht nur in der Widerlegung von Raskolnikovs Theorie, sondern auch in der Stärke des menschlichen Glaubens. Sonya Marmeladova hilft dem Helden auf dem Weg der Wiedergeburt und veranlasst ihn, Gott zu bekennen und Buße zu tun. Und nur im Nachwort hat Rodion wirklich die Chance, neu zu leben und seine Sünden aufrichtig zu bereuen. Wenn man sich dem Titel des Romans zuwendet, versteht der Leser, dass die schlimmste Bestrafung des Helden nicht harte Arbeit ist, sondern sein Gewissen, das unmittelbar nach dem Verbrechen, das er begangen hat, erwacht ist.